Dienstag, 17. August 2010

Mui Ne - Sandwüste in Vietnam
















Hallo liebe Leser,

mit dem Nachtbus ging es von Nha Trang aus nach Mui Ne. Dort sind wir dann morgens gegen halb zwei angekommen und haben uns erst einmal erschrocken, weil die Straße komplett dunkel war und man keine Hotels erkennen konnte. Dann ist aber eine Frau aufgetaucht und brachte uns gegenüber in ihr Hotel. Wir haben dann gleich noch unsere Sonnenaufgangstour in die Dünen gebucht und sind, nach dem Anbringen des Moskitonetzes, noch bis kurz vor fünf schlafen gegangen.

Mit einem Jeep ging es dann um fünf in die weißen Dünen, die ehrlich beeindruckend sind, wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Soooo viel Sand zu so hohen Dünen aufgetürmt! Ein paar Kinder haben Plastikplatten verkauft, auf denen man die Dünen herunterfahren konnte. Das sah bisweilen aber gar nicht so ungefährlich aus, deshalb haben wir das 'mal lieber gelassen... ;)

Nach den weißen Dünen ging es dann auf einen Markt am Strand. Die Fischer waren gerade zurückgekehrt und überall wurde Fisch sortiert und verkauft. Es gab aber auch Seesterne, die ausgenommen wurden, Seeschlangen, Krebse und Muscheln. An einem "Stand" (Plastikfolie auf dem Sand) ging es ganz schön zur Sache, da wurden kleine Tintenfische angeboten und die Leute haben lautstark über den Preis verhandelt. Außerdem gab es die kleinen Nusschalen-Ruderboote und von riesigen Wasserbüffeln gezogene Karren zu bestaunen. Das war echt super interessant.

Danach ging es noch kurz in die roten Dünen, die den weißen in ihrer Pracht in nichts nachstehen. Die Sonne war aber inzwischen schon ganz schön heiß, obwohl es erst gegen acht war, deshalb haben wir es dort leider nicht ganz so gut aushalten können. Als wir zurück zum Jeep kamen, haben wir gesehen, dass unsere Frühstücks-Kekse (ca. 20ct) nicht mehr da waren! Kleine Jungs hatten sie gestohlen und sich damit hinter eine Mauer verzogen. Als wir sie aus dem Jeep heraus zurecht weisen wollten, haben sie nur gelacht und die Kekse frech in die Höhe gezeigt! Unfassbar! Zum Glück sind solche Momente in diesem Land die Ausnahme!
Viel mehr als das gibt es Mui Ne auch nicht zu bestaunen, außer man will noch faul am Strand liegen, aber davon hatten wir genug in Nha Trang.

Zurück im Hotel haben wir noch bis elf geschlafen, zu Mittag gegessen und dann sind wir um eins mit dem Bus weiter nach Ho Chi Minh City gefahren. Und wer steigt aus dem Bus aus, in den wir einsteigen wollen? Die Spanier, die wir in Sapa kennengelernt hatten... Und wer sitzt noch im Bus? Die vier israelischen Mädels aus Halong Bay und Nha Trang! :-) Großartig!
Diesmal im Liegebus tagsüber zu fahren war auch ein Erlebnis. Unterwegs die Berge in der Ferne , die vielen Reis- und Drachenfrucht-Felder neben uns und natürlich der verrückteVerkehr je näher man an Saigon dran ist. Und das alles schön entspannt im Liegen zu genießen. Eine tolle letzte Fahrt mit unserem Open-Bus-Ticket.

Morgen mehr aus Ho Chi Minh City und von den Cu Chi - Tunneln!

Liebe Grüße,
Stefan und Nina

Nha Trang II - weiter und vor allem tiefer Tauchen









































Liebe Leser,

auch unser dritter Tag in Nha Trang hat damit begonnen, dass wir gegen acht zum Tauchen abgeholt wurden. Diesmal haben wir aber zusammen getaucht, das war Nina lieber, denn heute sollte es auf knapp 30 m runter gehen. Das ist ein Tieftauchgang, der Pflicht ist, wenn man seinen Advanced Open Water macht. Das Boot hat uns also an der Stelle abgesetzt, an der unser Tauchgang beginnen sollte und ist dann noch ein Stück weitergefahren, um an einer seichteren Stelle vor Anker zu gehen. Neben Stef hatten wir diesmal auch noch E dabei, der aus Island kommt und so einen komplizierten Namen hat, dass er nur E genannt wird. Überall waren riesengroße Felsen, zwischen denen wir hindurchtauchen mussten… Die Sicht in der Tiefe war so schlecht, dass die Felsen immer erst vor einem aufgetaucht sind, wenn man quasi schon fast dagegengeschwommen ist. Deshalb mussten wir nah beieinander bleiben. Bei 18 m hat Stef Nina gefragt, ob sie noch weiter runter wolle, denn alles ab 18 m zählt technisch schon als Tieftauchgang und damit als bestanden. 18 m haben sich gar nicht so tief angefühlt, eigentlich war alles wie immer, bis auf die Tatsache, dass man so schlecht sehen konnte und es immer dunkler wurde. Also sind wir weiter runter getaucht und nach ein paar Minuten tauchte plötzlich der Sandboden auf: geschafft! Dadurch, dass wir noch nie sooo eine schlechte Sicht beim Tauchen hatten, war Nina völlig abgelenkt und darauf konzentriert, Stef nicht aus den Augen zu verlieren und womöglich noch gegen einen Felsen zu schwimmen, dass sie gar nicht gemerkt hat, wie schnell das alles ging! ;) Bestanden! Wir haben uns dann in den Sand gesetzt und Stef hat ihr rohes Ei ausgepackt. Das hat sie dann in der Mitte aufgeschlagen und beide Hälften voneinander wegbewegt. Und siehe da: wo man oben noch ein Spiegelei als Resultat erhalten hätte, hatte man da unten, durch den Druck, einen Eigelbball, den man sogar hin- und herschubsen konnte! ;) (Bilder bereits im letzten Nha Trang Post) Was für ein Spaß! Dann hatte Stef noch eine Verschlusskappe mit, deren Farbe Nina identifizieren sollte: braun. Als Stef sie aber mit der Taschenlampe anleuchtete, war sie strahlend rot. Da sieht man, wie sehr die Farben in der Tiefe "verschluckt" werden. Und dann hat sie noch eine Plastikflasche zur Hälfte mit Wasser und zur Hälfte mit Luft gefüllt. Um herauszufinden, ob Nina vielleicht an einem Tiefenrausch leidet, hat sie ihr 1x1-Aufgaben gestellt. Einen Tiefenrausch kann man wohl, haben wir uns sagen lassen, mit dem Zustand vergleichen, in dem man sich befindet, wenn man zu viel Alkohol getrunken hat: man verhält sich völlig idiotisch und kann sich später an so gut wie nichts davon erinnern… Ist aber an sich nichts Schlimmes, man taucht dann einfach wieder ein paar Meter höher und schon wird man wieder normal. Keiner von uns hatte so einen Rausch und nachdem die Fragerunde abgeschlossen war, sind wir noch ein bisschen tauchen gegangen. Je näher wir dem Boot kamen, desto besser wurde auch die Sicht. Wir sind an mit Korallen übersähten Felswänden vorbeigeschwommen und haben viele Fische und die verschiedensten Korallen gesehen. Das war super schön und eine spitzen Belohnung für Nina, die endlich diesen Tieftauchgang hinter sich gebracht hatte. Davor hatte sie nämlich wirklich ganz schön Angst, schließlich steht da ein ganz schön hohes Haus in Form von Wasser auf einem… ;-)

Den zweiten Tauchgang haben wir dann mit E alleine unternommen. Diesmal musste Nina Fische ihren Familien zurodnen und diese dann benennen. Stefan hat die Individuen dann fotografiert. Das war ein Spaß! Einfach tauchen und ab und zu einen Namen auf die Tafel schreiben. Nina hat viele Fische sogar alleine entdeckt und aufgeschrieben, darunter auch eine Art Tintenfisch. Am besten hat ihr der Trompetenfisch gefallen. Auf dem Boot haben bei der Verabschiedung im Hafen dann noch einmal alle gratuliert und geklatscht, da wird man ganz stolz! ;)

Nach dem Tauchen haben wir uns dann im Sailing Club am Strand zwei Liegen gemietet und unter einem Natur-Sonnenschirm am Strand gechillt. Nina war völlig fertig, nach dem Tieftauchgang und brauchte erst einmal ein kleines Nickerchen. Danach haben wir uns mit Stef und den anderen in einer Bar zum Feiern getroffen: eindlich Advanced Open Water Diver! ;) Anna, eine Deutsche, die in China wohnt und am nächsten Tag zum Schnuppertauchen mit aufs Boot kommen wollte, haben wir da auch kennengelernt. Sie ist super interessant und sehr lustig! ;)

Am nächsten Tag hatten wir dann noch zwei Fun Dives. Jetzt, mit dem abgeschlossenen Kurs, durfte Nina auch durch die Felsentunnel tauchen und davon gab es heute viele! Die wurden nur immer enger und man musste schon sehr aufpassen, dass man nicht mit dem Tank hängen blieb, das war vielleicht aufregend!

Beim zweiten und für uns letzten Tauchgang hat dann auch Stefan die beiden Putzerfischchen kennengelernt, die Stef Nina schon beim ersten Tauchgang vorgestellt hatte. Heute waren die beiden viel munterer und haben sogar versucht, Stefans Ohren zu putzen. Da hilft nur eins: Gummiband der Maske über die Ohren… ;-) Die Sicht war absolut phantastisch und hat uns den Abschied noch einmal besonders schwer gemacht.

Mit Anna, die jetzt übrigens auch ihren Schein machen möchte, haben wir uns dann wieder Liegen im Sailing Club am Strand gemietet und den Nachmittag dort verbracht und ganz viel über Reisen in China erfahren. Auf dem Weg ins Sea-Food-Restaurant haben wir noch schnell Ninas vorläufigen Tauchschein bei Stef im Shop abgeholt. Nach dem Restaurant haben wir uns dann in den Schlafbus nach Mui Ne gelegt, aber davon morgen mehr!

Liebe Grüße,

Stefan und Nina